Das schwierigste Moment der Holzschnitzerei ist die Schärfung. Mit gut geschärften Messern ist das Schnitzen eine gute Vergnügung und die Qualität der Arbeit ist auch besonders besser. Mit schlecht schneidenden Werkzeugen hat man immer weniger Lust zum Schnitzen.
Es lohnt sich also, einen besonderen Akzent auf diese Tätigkeit zu legen. Hier stimmt die Aussage besonders, dass das gute Werkzeug die Hälfte der Kraft wert ist. Wenn mir 4 Stunden zum Schnitzen eines Gegenstandes stehen würden, verbrächte ich 2 Stunden mit der Schärfung. Zuerst muss man auf die Bestimmung des Flankenwinkels achten. Zum Schnitzen eines Linden- oder Erlenholzes müssen die Meißel, Messer in schärferen Winkel geschärft werden als bei einem Eichenholz. Die Weichhölzer brauchen einen schärferen, die Harthölzer einen stumpferen Flankenwinkel.
Die Meißel kommen im Allgemeinen geschärft zum Einsatz, und wenn sie nicht eingerissen werden, wenn das Schärfband nicht verletzt wird, dann können sie am nassen oder öligen Stein wieder geschärft werden. Wenn die Messerschärfe stärker eingerissen wird, dann muss die neue Schärfe mit einem Schleifer geformt werden. Hier muss man sehr auf die häufige Kühlung achten, denn wenn sich der Stahl über 300 Grad aufwärmt, erweicht er sich zurück und verliert seine Fähigkeit zum Schärferhalt. Das kann nur durch eine wiederholte Wärmebehandlung verbessert werden. Das ist sofort auf der markanten Farbeveränderung der Schärfe zu sehen. Wenn die Farbe des Stahls tiefgrau wurde, dann ist die Härte unter 40 Rockwell gesunken und es schneidet nicht mehr.
Zur Schärfung verwenden wir Schleifer, Polierscheiben oder Filzscheiben, die die Schärfung viel leichter und schneller machen. Bei den Polier- und Filzscheiben entgraten und polieren wir mit Hilfe einer dunkelgrünen, zum Stahl erzeugten Schleifpaste. Achten wir darauf, dass wir die Paste nur auf die eine Ecke der Scheibe legen, denn mit den anderen Teilen der Scheibe machen wir die Putzarbeit. Es ist auch noch wichtig, dass der Schleifer stark genug ist, denn wegen der großen Reibung die langsam gewordene Scheibe das Schärfband abrundet. Man kann mit öligen oder nassen Steinen gut schärfen.
Hier muss man darauf achten, dass man sie nicht vermischt verwendet. Man beginnt mit Steinen mit Grobkorn, z.B. mit einem 220-er und beendet mit einem 6000-er. In diesem Fall beendet man das Endentgraten auf Kalbsleder-Riemen, die mit Zigarettenasche und Petroleum beschmiert werden. Das Kalbsleder wird auf eine glatte, gradlinige Fläche geklebt, mit der rauhaarigen Seite nach unten. Wenn man anfangs über keine entsprechenden Schärfmaschinen oder Steine verfügt, dann kann man seine Werkzeuge auch mit Schmirgelpapieren von verschiedener Kornfeinheit schärfen. Es lohnt sich, auf eine glatte Spahnplatte 4-5 Schmirgel von verschiedener Kornfeinheit zu kleben, man beginnt mit dem Grobsten, und beendet mit dem Feinsten. Zur Schärfung des Innenprofils der Profilmeißel verwendet man einen, zum Profil perfekt passenden Stein oder ein zu dieser Form bearbeitetes, auf Hartholz geklebtes Schmirgelpapier. Bei der Besorgung der oben genannten Werkzeuge können wir auch behilflich sein. Wenn Sie die Schärfung oder Holzschnitzen erlernen möchten, wenden Sie sich mit Vertrauen an uns!
Nützlicher Rat! Wenn wir unsere, zum Schnitzen der beiliegenden Abbildung V-förmigen Meißel mit 45 oder 120 Grad so schärfen, dass wir beim Treffpunkt der Schärfen nach hinten schärfen, dann reißt es das Holz nicht aus. Ich versuche, dies an den unten beiliegenden Fotos darzustellen.
Wie man es sehen kann, ist der Treffpunkt des Winkels zurückgeschärft, dadurch schneidet der Meißel zuerst die Oberflächenfasern und nur danach die tiefer liegenden. Deshalb ist das Schnitzen viel leichter, bequemer.
Es gibt auch dafür Beispiel, dass wir den Eckpunkt umgekehrt, also nicht nach hinten, sondern nach vorne schärfen. Das ist sehr praktisch, wenn wir Haferkorn- oder Pflaumenkern-Muster schnitzen. Beim Einschlag, wenn wir den Meißel an das Material senkrecht halten, erreichen wir gerade die ideale Tiefe. An der Mitte des Meißels erreichen wir eine tiefere, an den Randen eine „kaum-Tiefe“.
Das ist ein Bleuel mit Pfirsichkern-Verzierung, wo ich den gebogenen Einschlagmeißel speziell schärfe. Die Schärferänder sind eher oben, die Mitte eher unten geschärft. Es ist sehr schnell, schön zu schnitzen. Für Anfänger ist die Arbeit mit Linde als Erlernen geeignet.
Vielleicht kann man an diesem Geißfuß-Meißel mit 45 Grad die nach hinten-Schärfung besser bemerken. Es ist auch zu bemerken, dass es sich lohnt, die dem Stiel nahe liegenden Teile der Meißel mit Isolierband zu überziehen, denn ihr Griff wird mehr bequemer und es verletzt die Hände nicht.